Die Aussteuer – auch Mitgift oder Heiratsgut genannt – sind traditionellerweise das Vermögen sowie Güter, welche die Frau in die Ehe mitbringt.
Diese Tradition geht bis ins Mittelalter zurück und es war über Jahrhunderte hinweg üblich, dass der Vater der Braut dem Vater des Bräutigams die Gaben vor der Hochzeit überreichte. Traditionellerweise waren dies Gegenstände für den ersten gemeinsamen Haushalt, vom Geschirr über Textilien bis zur Innenausstattung. Oftmals wurden die materiellen Gaben mit Geld ergänzt. Fiel die Aussteuer nach der Meinung der Bräutigam-Familie zu bescheiden aus, führte dies oft zu wüsten Streitigkeiten und oft gar dazu, dass die Hochzeit nicht stattfand. Wenn eine Braut eine genügend grosse Aussteuer mitbrachte, war das oft auch ein Grund, den Sohn der Familie zum Eingehen des Ehebündnisses zu überzeugen.
Die Tradition ist in den letzten Jahrzehnten eher am verschwinden, da die meisten Paare schon vor der Hochzeit zusammenleben und sich gemeinsam alle benötigten Dinge für den gemeinsamen Haushalt anschaffen. Anstelle einer Mitgift übergeben die Eltern dem Brautpaar heute meist ein Hochzeitsgeschenk und/oder beteiligen sich finanziell an den Ausgaben des Hochzeitsfestes.