Bräuche und Traditionen welche vor oder an der Hochzeit durchgeführt werden, gibt es viele. Sie entstanden rund um das Thema Heirat. Die meisten sind sehr alt, werden heutzutage aber immer noch ausgeführt. Allerdings weiss man meist den genauen Ursprung und den Grund für die Bräuche nicht mehr. Polterabend feiern, das Tragen von Eheringen, die Kleidung, das Brautstrauss werfen oder das Werfen mit Reis sind wohl sehr bekannte Gesten, die man oft auch in Filmen sehen kann. Doch das sind längst nicht alle, da gibt es noch einige mehr…
Alte Traditionen, die heute eher weniger gemacht werden sind das Kranzbinden, Kränzen, Hose verbrennen und die Brautentführung. Dazu genauere Erklärungen und Begründungen auf Wikipedia. Bräuche die heutzutage häufig anzutreffen sind:
Polterabend und Junggesellenabschied
Zu diesem Brauch könnt ihr im Artikel über den Junggesellenabschied und den Polterabend mehr lesen.
Brautstrauss
Laut Tradition besorgt der Bräutigam den Brautstrauss und übergibt diesen seiner Liebsten vor oder in der Kirche. Am Schluss des Festes ist es dann Brauch, dass die Braut ihren Strauss in die Menge unverheirateter Frauen zu werfen. Diejenige welche den Blumenstrauss fängt wird die nächste sein die heiratet, so das Omen.
Der Ursprung des Brautstrausses ist lustiger Natur. In der Renaissance diente er einem praktischeren Sinn, als er es heute tut. Damals vernachlässigte man die Körperhygiene und zudem hin wurde während der Hochzeitszeremonie Weihrauch eingesetzt. Da kommen nun die Brautsträusse ins Spiel. Sie bewahrten, durch ihren intensiven Geruch, die Braut vor Ohnmachtsunfällen.
Rund um das Thema „Gefährt“
Wie man von der Kirche weg fährt ist jedem Brautpaar selbst überlassen. Ob es eine romantische Kutsche ist, eine luxuriöse Limousine oder ein cooler Oldtimer. Die Gefährte werden dann meist noch schön mit Blumen und Schleifen geschmückt. Häufig werden alte Blechdosen angebunden, damit das frisch vermählte Paar von allen die Aufmerksamkeit erhält. Auch üblich ist, dass die Gäste der Hochzeit dem Paar zum Fest nachfahren und dabei hupen. Dies ebenfalls um Aufmerksamkeit zu erlangen…
Spalier stehen & Reis werfen
Wenn das frisch vermählte Hochzeitspaar nach der Zeremonie aus der Kirche läuft, stehen draussen oft Bekannte Spalier. Meist sind es Leute aus dem Freizeitverein. Hat man keinen können es auch einfach Freunde und Bekannte sein. Ob sie den Spalier mit Blumen stehen oder selbst gebastelten Schildern oder sonst etwas Verrücktes ist ganz ihnen überlassen. Oft ist es auch üblich, dass man dabei das Paar mit ungekochtem Reis bewirft, als Symbol für eine fruchtbare und kinderreiche Ehe.
Doch bedenkt man den Hunger in anderen Ländern, lässt man heutzutage das mit dem Reis oft sein. Anstelle dessen kann man jedem ein Seifenblasen-Fläschchen verteilen und so umweltfreundlicher die Braut und den Bräutigam überraschen. Dies dann als Symbol für die Träume und Wünsche des Brautpaares die in Erfüllung gehen sollen. Was auch eine süsse Idee ist, wenn man Herzluftballons mit Helium füllt und vielleicht die Namen des Paars draufschreibt und mit einem Zettel versieht. Diese lässt man dann steigen und die Leute die in dann finden, können dem Paar ihre Glückwünsche zuschicken.
Hochzeitskleid
Unter Hochzeitskleid erfährt ihr, was es mit dieser Tradition auf sich hat.
Hochzeitstorte
Bei den meisten Hochzeiten gibt es ein Dessertbuffet mit einer grossen, meist mehrstöckigen Hochzeitstorte als Highlight. Diese Torte wird vom Brautpaar gemeinsam angeschnitten. Man sagt, wer dabei die Hand oben hat (also nicht am Messer), dieser hat das Sagen in der Ehe.
Streiche
Das man dem Paar in dessen Wohnung einen „Streich“ spielt ist in manchen Gegenden ebenfalls eine lustige Tradition. Hier gibt es etwas fiesere Sachen die man machen könnte. Beispielsweise das Schlafzimmer zuschliessen und den Schlüssel im Gefrierfach einfrieren und auf dem Weg von der Schlafzimmer Tür bis zum Schlüssel muss das Paar verschiedene Fragen und Aufgaben lösen. Oder die harmlosere Variante, man schmückt das Schlafzimmer mit Herzluftballons und das Bett und den Boden mit Papier- oder Glitzerherzchen… Den Ideen ist da eigentlich (fast) freien Lauf gelassen. 😉 Wenn ihr, als Trauzeuge oder Trauzeugin so etwas organisiert und den frisch Vermählten keine grosse Sauerei bereiten wollt, könntet ihr es ja bei vielen Heliumherzluftballons belassen, da freuen sich die zwei Turteltauben sicherlich auch darüber. Eine Überraschung ist es auf jeden Fall…
Kindsbaum
Der „Kindsbaum“ ist hierzulande eher unbekannt. Es ist aber eine sehr süsse Idee. Besonders im südbayerischen Raum schenkt oder stellt man zur Hochzeit üblicherweise solch einen „Baum“ auf. Es ist ein 5 bis 10 Meter langer weiss-blau bemalter Stamm. Die Äste werden mit diversen Baby-Sachen (Strampler, Schnuller, Flasche etc.) verschönert und verziert. Normalerweise ist auf der Spitze des Kindsbaums ein Storch befestigt. Am unteren Ende ist eine Tafel aufgestellt mit einem Gedicht, dass das Ehepaar daran erinnert innerhalt eines Jahres Nachwuchs zu bekommen…
Brot und Salz
Brot und Salz schenkt man in vielen Ländern damit das Brautpaar ein dauerhaftes Bündnis eingehen kann.
Sägen
Das zersägen eines Baumstammes durch Braut und Bräutigam symbolisiert die notwendige Balance zwischen Reden und Zuhören, von Aktivsein und Seinlassen und die Aufmerksamkeit für die jeweiligen Bedürfnisse des anderen. Das Holzstück wird durch eine Schrotsäge zersägt. Bei dieser muss man nämlich abwechselnd ziehen, damit sie nicht verklemmt. Dafür braut es ein gutes Team-Work, welches das Brautpaar bestimmt hat.
Es gibt sicherlich noch einige weitere Bräuche und Traditionen die vor, während oder nach der Hochzeit gemacht werden. Wie zum Beispiel in die Flitterwochen fliegen.